Blasenkrebs: Ursachen, Symptome und Behandlung. Foto: Adobe Stock, Sebastian Kaulitzki
4% der jährlichen Krebsneuerkrankungen betreffen die Blase. Männer sind dabei drei Mal häufiger betroffen als Frauen. Was der Blasenkrebs sonst noch für Eigenschaften hat, wie er sich zu erkennen gibt, was man dagegen tun und wie man ihm vorbeugen kann, erfährst du bei uns.
Blasenkrebs bleibt oft lange Zeit stumm und entfaltet erst spät Symptome. Oder es treten solche Beschwerden auf, die auch bei anderen – harmloseren – Erkrankungen (z. B. Blasenentzündung) vorkommen und daher nicht gleich an einen Tumor denken lassen. Ein Krankheitszeichen, das oft in Richtung Blasenkrebs deutet und unbedingt Beachtung finden sollte, ist Blut im Urin. Manchmal handelt es sich dabei um sichtbare Blutbeimengungen im Harn (Makrohämaturie), manchmal aber auch um nur mikroskopisch nachweisbare (Mikrohämaturie). Diese Blutbeimengungen können aber auch wieder verschwinden. Andere mögliche Symptome bei Blasenkrebs sind:
Blut im Urin, anhaltende Irritationen der Blase oder wiederholte Blasenentzündungen sollten dich zum Urologen führen, der dann eine Blasenspiegelung bei dir durchführen wird. Dabei schaut der Urologe durch ein mit einer Optik versehenes Rohr (Zystoskop) ins Innere der Blase und entnimmt eventuell Gewebeproben aus tumorverdächtigen Stellen zur feinstofflichen Untersuchung. Es folgt eine Urinzytologie, d. h. mikroskopische Begutachtung des Urins auf Krebszellen, sowie eine Prüfung auf Blut im Urin mit einem Harn-Teststreifen.
Erhärtet sich der Verdacht auf ein Blasenkarzinom, findet eine Urographie statt. Ebenso eine Sonographie (Ultraschall) zur Beurteilung der Blasenwand oder auch eine Computer- oder Magnetresonanztomographie zur Ermittlung der Lage, Größe und Operabilität des Tumors sowie Auffindung möglicher Tochtergeschwülste (Metastasen). Letzterem dient auch eine Skelettszintigraphie.
Meistens entwickelt sich Blasenkrebs aus sogenannten Übergangszellen der Blasenschleimhaut (Urothel), sodass er dann Übergangszellkarzinom oder Urothelkarzinom genannt wird. Gelegentlich entsteht er aber auch aus anderen Zelltypen wie z. B. Plattenepithel-, Drüsen- oder Urachuszellen (Urharngang, Allantoisstiel, = embryonales Gewebe zwischen Blase und Nabelschnur) und heißt in diesen Fällen natürlich Plattenepithel-, Adeno- oder Urachuskarzinom.
Als Auslöser für Blasenkrebs diskutieren Forscher unter anderem Veränderungen der Erbmasse, etwa eine Genmutation in der Region einer für Proliferation (Wachstum, Vermehrung) und Differenzierung (Ausreifung) von Zellen zuständigen Rezeptor-Tyrosinkinase (Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptor 3), die zu einer überaktiven Form des Proteins führt. Die genauen Ursachen von Blasenkrebs bleiben bis dato jedoch im Dunkeln. Man kennt aber Risikofaktoren, die seine Entwicklung fördern wie
Zumindest einige Risikofaktoren für Blasenkrebs lassen sich vermeiden, etwa durch
Die Behandlung richtet sich im Wesentlichen danach, welche Art von Tumor vorliegt, wo er sitzt, in welchem Stadium er sich befindet und ob er bereits gestreut hat. Handelt es sich um einen – in der Regel gut ausheilbaren – oberflächlichen (auf der Schleimhaut) papillenartigen (papillären) oder flächenhaften Tumor, kann dieser endoskopisch, also im Rahmen einer Blasenspiegelung durch die Harnröhre per Drahtschlinge abgetragen bzw. verödet oder per Laserkoagulation verschmort werden. Danach kommt es allerdings häufig zu einem Rezidiv (neuerlicher Tumor) an derselben oder anderen Stellen der Blase. Um der Rezidivbildung vorzubeugen, wird daher eine Instillationsbehandlung vorgenommen, d. h. Immuntherapeutika wie eine abgeänderte Form des Tuberkuloseimpfstoffs BCG (Bacillus Calmette-Guérin) oder Chemotherapeutika (Zytostatika, Krebsmittel) werden in die Blase eingebracht.
Ist der Krebs bereits tiefer (Muskelschicht) in die Blasenwand eingewachsen (= infiltrierender oder invasiver Tumor), wird eine teilweise Blasenentfernung oder aber eine radikale Zystektomie, d. h. Blasenentfernung inklusive Herausschneiden benachbarter Lymphknoten und befallener Nachbarorgane (z. B. Prostata, Samenblasen bzw. Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke, Teile der Scheidenwand), vorgenommen. Dann muss der Harn abgeleitet werden:
Diese drei Methoden klappen nur, wenn die Nieren gut funktionsfähig sind, denn die lange Kontaktzeit des Urins mit dem Darmgewebe bewirkt, dass bestimmte Stoffe zurück ins Blut gelangen und wieder von den Nieren ausgefiltert werden müssen. Ansonsten wird durch Anlegen eines Ileum-Conduits ein künstlicher Harnausgang (sogenannte Harnleiterfistel) geschaffen, der aus einem Dünndarmstück besteht, in das die Harnleiter münden, das in ein Stoma in der Bauchdecke mündet, wo kontinuierlich, also nicht willentlich steuerbar, Urin in einen von außen auf das Stoma aufgeklebten Sammelbeutel fließt.
Als weitere – alleinige oder zusätzlich zur Operation (und dann häufig blasenerhaltende) angewandte – Behandlungsoption bei Blasenkrebs steht eine Strahlentherapie zur Verfügung, bei der ionisierende Strahlen die Tumorzellen abtöten.
Bei einem fortgeschrittenen Blasenkarzinom zerstört eine Chemotherapie, die mit einer Operation oder auch Strahlentherapie (sogenannte Radiochemotherapie) kombiniert wird, zielgerichtet Krebszellen, um eine teilweise Rückbildung der Tumormasse zu erreichen. Vor der Operation, als sogenannte neoadjuvante Chemotherapie, zur verbesserten Durchführbarkeit des Eingriffs. Oder danach, als adjuvante Chemotherapie, um das Risiko einer Bildung von Tochtergeschwülsten zu senken bzw. bei bereits vorhandenen Fernmetastasen (Absiedelungen von Tumorzellen in anderen Organen) die Überlebenszeit zu verlängern und die Lebensqualität des Betroffenen zu verbessern. Auf letzteres zielen auch palliativmedizinische Maßnahmen wie z.B. Schmerzlinderung oder seelischer Beistand bei weit fortgeschrittenem Blasenkrebs ohne Heilungschancen ab
Anmerkung: Nach erfolgreicher Tumortherapie ist es wichtig, regelmäßig Kontrolluntersuchungen in den ärztlich empfohlenen Zeitabständen wahrzunehmen, damit rechtzeitig Rückfälle, Begleit- oder Folgeerscheinungen erkannt und behandelt werden.
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