Wie schnell sollten sich Kinder entwickeln? Wir verraten, wie man Entwicklungsverzögerungen erkennt und behandelt! Foto: Adobe Stock, (c) Africa Studio
Hauptsache gesund! Eltern wünschen sich für ihre Kinder nichts sehnlicher als eine normale Entwicklung und ein gesundes Leben. Die ersten Lebensjahre verlaufen jedoch nicht immer so wie geplant: Bei schätzungsweise 15 % aller Kinder tritt eine zeitweise Entwicklungsverzögerung auf, ca. 8 % sind von einer dauerhaften Störung betroffen. Entwicklungsverzögerungen können viele Formen annehmen und unterschiedliche Bereiche (Motorik, Sprache, soziale Entwicklung, etc.) betreffen. In unserem Ratgeber erfährst du, wie du eine Entwicklungsverzögerung erkennst und welche Spezialisten dir bei Diagnose und Behandlung helfen!
Für Babys und Kleinkinder steckt jeder neue Tag voller neuen und unbekannten Erfahrungen. Für uns selbstverständliche Handlungen und Bewegungsabläufe müssen die jungen Weltbürger erst durch das Ausprobieren und Nachahmen erlernen. Auf diesem Weg erreicht ein Kleinkind Entwicklungsschritte wie zu krabbeln, aufrecht zu sitzen, erste Gehversuche und einzelne Wörter. Nicht allen Kindern fallen diese Fortschritte leicht, noch erreichen Kinder diese Meilensteine im selben Tempo. Wachstum und Entwicklung verlaufen bei vielen Kindern sprunghaft oder in Schüben.
Dennoch ist es wichtig, ein Auge darauf zu haben, wie sich dein Kind entwickelt, und seine Fortschritte und Fertigkeiten zu beobachten. Auch im Rahmen des Mutter-Kind-Pass sind regelmäßige Entwicklungskontrollen durch den Kinderarzt vorgesehen. Da Mutter und Vater weit mehr Zeit mit ihrem Kind verbringen, sind die Beobachtungen der Eltern hier jedoch eine wichtige Stütze der Beurteilung. Du kannst mit deinem Kinderarzt offen über Sorgen, Zweifel oder einen Stillstand in der Entwicklung sprechen: Dank seiner Expertise kann er einschätzen, was in einem gewissen Alter normal ist und was nicht.
In der Entwicklungsdiagnostik unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Kategorien. Als Entwicklungsauffälligkeit bezeichnet man merkliche Abweichungen in der Entwicklung, für die keine Diagnose gestellt werden kann. Entwicklungsauffälligkeiten sagen alleine noch nichts über die spätere Entwicklung eines Kindes aus. Unter einer Entwicklungsverzögerung versteht man einen aufholbaren Entwicklungsrückstand, der aber oft besondere Betreuung und Förderung notwendig macht (z.B. logopädische Behandlung bei Sprachproblemen). Von einer Entwicklungsstörung spricht man, wenn es durch Entwicklungsrückstände und körperliche bzw. geistige Faktoren zu einer dauerhaften Einschränkung kommt.
Bei diesen Kategorien handelt es sich jedoch um eine grobe Einteilung, denn eine Trennlinie zwischen normaler Entwicklung, ungewöhnlichen Abweichungen und problematischen Verzögerungen lässt sich bei Kindern nur sehr schwer ziehen. Eltern sollten sich also vor Augen halten, dass diese Begriffe eher zur Orientierung dienen.
Kleinkinder machen rasante Entwicklungssprünge durch und überraschen ihre Eltern laufend mit neuen Fertigkeiten und Talenten. So vielfältig, wie die Areale in denen Kinder Fortschritte machen sind, sind auch die möglichen Fehlerquellen bei Wachstum und Entwicklung. In der Entwicklungsdiagnostik teilt man Abweichungen grob in fünf Kategorien ein:
Die wichtigste Anlaufstelle für die Diagnose von Entwicklungsstörungen ist der Kinderarzt. Teil der regelmäßigen Kontrolluntersuchungen im Rahmen des Mutter-Kind-Pass sind auch Entwicklungskontrollen, bei denen der Arzt das Wachstum sowie sprachliche und motorische Fortschritte des Kindes beurteilt. Da Entwicklungskontrollen jedoch nur einen kurzen Einblick geben und Kinder durch die fremde Umgebung meist etwas eingeschüchtert sind, informiert sich der Kinderarzt auch bei den Eltern über das Verhalten zuhause. Hinsichtlich der sozialen Entwicklung sind auch Kindergartenpädagogen ein wichtiger Ansprechpartner, da sie nicht nur über eine geschulte Perspektive verfügen sondern auch viel Zeit mit deinem Kind verbringen.
Für die Beurteilung der Fortschritte stehen in der Entwicklungsdiagnostik zahlreiche Skalen und Tests zur Verfügung (z. B. Wiener Entwicklungstest, Münchner Funktionelle Entwicklungsdiagnostik). Als Orientierung dienen dabei bestimmte Altersobergrenzen, zu denen ein Entwicklungsschritt spätestens erfolgt sein sollte. Um Hinweise auf eine Störung genau abzuklären kann dabei auch die Überweisung an einen entsprechenden Spezialisten notwendig sein, beispielsweise einen Kinderpsychologen, Logopäden oder Sozialpädagogen.
Ob sich ein Kind “normal” entwickelt oder nicht, lässt sich aus der Entfernung nicht beurteilen. Jedes Kind ist einzigartig und macht eine eigene Laufbahn durch, die zum Teil sprunghaft verlaufen kann. Fürsorgliche Eltern neigen verständlicherweise schnell zu Besorgnis, deshalb ist die objektive Perspektive von Spezialisten bei der Erkennung von Problemen entscheidend. Wir haben einige Experten für Entwicklungsdiagnostik in diesem Beitrag gelistet.
Als Mutter oder Vater ist es beim Verdacht auf eine Entwicklungsverzögerung besonders wichtig, nicht in Panik zu geraten. Natürlich sind Auffälligkeiten in der Kindheit nichts, was man sich für seinen Nachwuchs wünscht, aber sie sagen selbst noch nichts über das spätere Leben deines Kindes aus. Im Gegenteil dienen entwicklungsdiagnostische Tests gerade dazu, den Bedarf für zusätzliche Förderung zu erkennen und dafür zu sorgen, dass Kinder die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Je früher Rückstände erkannt und behandelt werden, desto leichter lassen sie sich aufholen.
Gehen Rückstände in der Entwicklung auf körperliche Ursachen zurück, steht nach der Diagnose die Behandlung der Auslöser an erster Stelle. Je nachdem, in welchem Bereich die Entwicklungsverzögerung angesiedelt ist, fällt die weitere Versorgung in unterschiedliche Fachrichtungen. Motorik und Beweglichkeit lassen sich etwa durch Physiotherapie und Ergotherapie fördern. Im Bereich der Wahrnehmung kommen die Ergotherapie und die sogenannte sensorische Integrationstherapie häufig zur Anwendung. Auf psychischer und geistiger Ebene sind Kinderpsychologen und -psychiater sowie Kinderneurologen wichtige Ansprechpartner.
Um die Inhalte und Übungen kindgerecht zu verpacken, sind viele der Techniken, die dabei zum Einsatz kommen, als Spiele gestaltet. Viele Eltern sind dennoch besorgt, dass viele Termine bei Ärzten und Therapeuten ihre Kinder zusätzlich belasten. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass Kinder meist noch keine negativen Assoziationen mit diesen für sie neuen Situationen verbinden. Sie stehen der Erfahrung offen gegenüber und orientieren sich in ihrer Reaktion an den Gefühlen von Bezugspersonen. Wenn Eltern also Zuversicht und Motivation ausstrahlen, machen auch Kinder leichter mit.
Bei der Behandlung einer Entwicklungsverzögerung gibt es viele einzigartige Faktoren zu beachten und die optimale Therapie muss natürlich individuell auf dich und dein Kind abgestimmt sein. Tipps und Empfehlungen für Experten in deiner Nähe kann dir dein Kinderarzt geben. Als Hilfestellung bei deiner Suche haben wir außerdem empfehlenswerte Kinderärzte, Ergotherapeuten und Psychologen in Österreich für dich zusammengestellt. Bei diesen Experten bist du in guten Händen, wenn es um Entwicklungsdiagnostik und -beratung sowie die Förderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen geht.
Die Kinderärztin Dr. Alexandra Schmidt-Trost verfügt über Zusatzqualifikationen im Bereich Kinderneurologie und Kinderpsychiatrie. Die Diagnostik und Therapie bei Verhaltensauffälligkeiten und Hyperaktivität bzw. ADHS zählt zu ihren Spezialgebieten. Neurologische Untersuchungen (EEG) und Entwicklungsabklärungen gehören ebenso zu den Leistungen ihrer Ordination.
Kontakt Dr. Alexandra Schmidt-Trost, 1140 Wien
Dr. Birgit Weigl-Vlastos ist Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und bietet in ihrer Praxis eine umfassende neurologische Abklärung bei Störungen der Entwicklung. Zu ihren Schwerpunkten zählen Angststörungen, Tic-Störungen, psychosomatische Beschwerden, Verzögerungen der Sprachentwicklung uvm. Gemeinsam mit dir erarbeitet sie ein individuell zugeschnittenen Behandlungsplan und organisiert bei Bedarf gerne die Unterstützung durch weitere Spezialisten.
Kontakt: Dr. Birgit Weigl-Vlastos, 1090 Wien
Bei Entwicklungsfragen und auffälligem Verhalten hilft Mag. Petra Rau durch die klinisch-psychologische Diagnostik für Kinder und Jugendliche bei der Ursachenfindung. Eine psychologische Untersuchung ist ab einem Alter von 3 Jahren möglich. In ihrer Arbeit konzentriert sich Mag. Rau besonders auf Probleme bei Konzentration, Aufmerksamkeit und Gedächtnis. Zudem zählt die Traumadiagnostik und -therapie zu ihren Schwerpunkten.
Kontakt: Mag. Petra Rau, 1060 Wien
Das Zentrum Ergotherapie Austria bietet ein breites Programm an ergotherapeutischen Behandlungen für Kinder und Jugendliche an. Abgedeckte Problemfelder sind unter anderem: Entwicklungsverzögerungen, Sensibilitätsstörungen, Schwierigkeiten in der Wahrnehmungsverarbeitung, Probleme bei Grob- und Feinmotorik, Einschränkungen aufgrund von Erkrankungen, Verletzungen oder Behinderung. In Absprache mit den Eltern finden die geschulten Therapeuten die passende Lösung.
Kontakt: Ergotherapie Austria, 1210 Wien
Im Spielstudio findest du sensorische Integration, Musiktherapie, psychologische Beratung und vieles mehr unter einem Dach. Sowohl psychologische Diagnostik, ergotherapeutische Diagnostik als auch die Testung des Hörvermögens (auditive Testung) sind vor Ort möglich. Das Behandlungsangebot hat seinen Schwerpunkt in der sensorischen Integrationstherapie, bietet aber zahlreiche Ergänzungen wie eine eigene Gruppe für autistische Kleinkinder.
Kontakt: Spielstudio Zentrum 1030 Wien, Spielstudio Süd 1230 Wien
Der Kinderarzt Dr. Cristoph Heher hat sich zum Ziel gesetzt, durch ein kompetentes Team an Therapeutinnen alle Bereiche der Entwicklungsförderung abzudecken. Die detaillierte Diagnose von Entwicklungsproblemen zählt daher ebenso zum Angebot seiner Ordination, wie Logopädie, Ergotherapie, Psychologie und Physiotherapie.
Kontakt: Dr. Cristoph Heher, 8045 Graz
In ihrer ergotherapeutischen Praxis für Kinder und Jugendliche unterstützt Maria Wolf ihre kleinen Patienten bei Schwierigkeiten in den Entwicklungsbereichen Motorik, Kognition, Sprache und soziale Entwicklung. Insbesondere die Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen zählt zu ihren Behandlungsfeldern. Nähere Informationen findest du auf der Website der Praxis, zudem steht Frau Wolf Eltern bei offenen Fragen und Unklarheiten gerne zur Verfügung.
Website: Maria Wolf, 5020 Salzburg
Vor der Eröffnung ihrer Praxis im Ärztezentrum Medicent war Dr. Sabine Zehetbauer-Erhart als Oberärztin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig. Ihre Behandlungsschwerpunkte liegen in der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern, der Aufmerksamkeitsstörung mit oder ohne Hyperaktivität, Traumata und Belastungsstörungen sowie tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Nach einer psychologischen Evaluation plant sie gemeinsam mit dir die weiteren Schritte und greift dabei auf ein umfangreiches Netzwerk an Partnern zurück (Logopäden, Ergotherapeuten, Psychotherapeuten, Schulpsychologen, etc.)
Website: Dr. Sabine Zehetbauer-Erhart, 6020 Innsbruck
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