Eine Holzdielen Terrasse ist nicht nur optisch schön, sondern lässt sich auch durchaus nachhaltig realisieren. Adobe Stock, (c) Dariusz Jarzabek
Kaum ein Ort lädt in der warmen Jahreszeit mehr zum Verweilen und Genießen ein, als die Terrasse. Eine besonders gemütliche Atmosphäre zaubert dabei eine Holzterrasse in den Garten. Doch aus welchem Holz sollte diese geschnitzt sein? Welche Terrassendielen Wind und Wetter standhalten und wie du sie am besten reinigst und pflegst: Wir haben die wichtigsten Informationen für dich.
Anders als bei einem Dielenboden im Innenraum müssen die Holzdielen außen stehender Nässe durch Regen, Schnee und Eis sowie den UV-Strahlen der Sonne standhalten. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit wirkt an manchen Tagen auf das Holz ein. Dazu kommen Moos, Algen oder Pilze, die sich darauf festsetzen möchten. Holzdielen, die in Innenräumen zum Einsatz kommen, würden den Gezeiten schnell nachgeben und verfaulen. Darum verwendet man für Terrassen üblicherweise robustes Hartholz – auch Edelholz genannt –, Thermo-Holz oder Verbundstoffe aus Holz und Kunststoff, wie WPC.
Die Dauerhaftigkeitsklasse – nach DIN-EN 350-2 – gibt Aufschluss darüber, wie gut und vor allem wie lange eine Holzart den Einflüssen der Umwelt wie Pilzen, Insekten und Schädlingen trotzt. Die Skala reicht von 1 bis 5, wobei 1 als bester Wert für eine sehr hohe Dauerhaftigkeit und eine Lebensdauer von 25 Jahren und mehr steht. In diese Kategorie fallen vor allem Tropenhölzer, die auch in ihrer natürlichen Umgebung, dem Regenwald, dauerhaft starken Umwelteinflüssen, wie einer hohen Luftfeuchtigkeit, ausgesetzt sind.
Dauerhaftigkeitsklasse | Lebensdauer | Hölzer |
---|---|---|
1, sehr dauerhaft | 25 Jahre und länger | Teak, Ipê, Cumaru, Garapa, Bilinga, Doussié, Camarú, Thermo-Esche |
2, dauerhaft | 15 bis 25 Jahre | Guyana-Teak, Bongossi, Meranti, Bangkirai, Thermo-Kiefer, Western Red Cedar, Europäische Eiche, Teak (Plantagen-Anbau), Robinie, Merbau |
3, mäßig dauerhaft | 10 bis 15 Jahre | Nussbaum, Douglasie, Sibirische Lärche, Europäische Lärche (3-4) |
4, wenig dauerhaft | 5 bis 10 Jahre | Fichte, Tanne |
5, nicht dauerhaft | weniger als 5 Jahre | Ahorn, Birke, Buche, Erle, Esche |
Wie du an der Tabelle ablesen kannst, verfügen Tropenhölzer von Natur aus über eine sehr gute Dauerhaftigkeit. Allerdings kosten Terrassendielen, beispielsweise aus Teak, auch häufig das doppelte von dem, was Dielen aus heimischen Hölzern kosten. Erschwerend kommt hinzu, dass für Dielen aus Tropenholz Teile des Regenwaldes gerodet werden müssen. Nachhaltiger und günstiger sind dagegen Terrassendielen aus europäischen Hölzern. Sibirische Lärche, Douglasie, speziell modifizierte Hölzer wie Thermo-Esche und Thermo-Kiefer oder der Verbundstoff WPC erzielen dabei eine sehr gute Dauerhaftigkeit in Außenbereichen wie dem Garten.
WPC, kurz für Wood-Plastic-Composite, ist ein Verbundstoff aus Holz und Kunststoff. Um WPC herzustellen wird ein Teil Holz, beispielsweise in Form von Holzspänen oder Sägemehl, mit einem Teil Kunststoff vermengt. Das Ergebnis ist ein besonders widerstandsfähiger Werkstoff. Mittlerweile werden anstatt Holzfasern übrigens auch andere Materialien wie Reisspreu oder Grasfasern eingesetzt. Dielen aus WPC kannst du genauso verwenden wie herkömmliche Holzdielen. Oft weisen sie bereits ein spezielles Klicksystem auf, sodass das Verlegen besonders einfach funktioniert.
Die Vorteile von WPC Terrassendielen ergeben sich durch ihren Kunststoffanteil. Im Gegensatz zu Vollholz verblassen und ergrauen die Dielen aus WPC viel weniger. Auch das Streichen mit Öl zweimal jährlich entfällt. Du kannst eine WPC Terrassendiele einfach mit Wasser und etwas Spülmittel reinigen. Es gibt sie mittlerweile in vielen verschiedenen Farben und Musterungen und auch die Dauerhaftigkeit kann sich sehen lassen. Hochwertige Dielen erreichen eine Dauerhaftigkeit bis zu Klasse 1 und überdauern somit mindestens 25 Jahre.
In ihrer Heimat Nordamerika ist die Douglasie, auch Oregon Pine genannt, eine der meistverwendeten Holzarten. In Österreich zählt das Nadelholz noch zu den Newcomern. Da die Douglasie hierzulande noch wenig bekannt ist, ist auch der Markt für das Holz überschaubar. Dielen aus Douglasie sind daher vergleichsweise günstig. Das Holz der Douglasie ist rötlich, kann ohne regelmäßige Ölung jedoch vergrauen. Möchtest du diesen Effekt verhindern, solltest du die Holzdielen etwa zweimal jährlich mit speziellem Öl behandeln. Das Holz ist resistent gegen Schädlinge und sehr harzhaltig. Es besitzt je nach Güte eine Dauerhaftigkeit von 1 bis 3.
Wie die Douglasie stellt auch die Sibirische Lärche eine preiswerte und nachhaltige Alternative zu Dielen aus Tropenholz dar. Ursprünglich stammt die Sibirische Lärche aus der sibirischen Taiga. Heute wird sie auch in Finnland und Schweden angebaut. Das Nadelholz zeichnet sich durch einen besonders hohen Harzgehalt aus. Dieses Harz schützt das Holz bereits so gut vor Umwelteinflüssen, dass keine Thermo-Behandlung oder eine spezielle Imprägnierung nötig sind. Auch gegen Pilze und Insekten ist das Holz durch das Harz weitestgehend geschützt.
Im Gegensatz zur Europäischen Lärche, die einen rötlichen Kern aufweist, ist der Kern der Sibirischen Lärche eher gelblich. Um nicht Gefahr zu laufen, Holz aus verbotenen oder verdächtigen Quellen zu erwerben, solltest du beim Kauf von Holzdielen aus Sibirien darauf achten, dass sie mit dem FSCE-Siegel ausgezeichnet sind.
Holzdielen aus europäischem Holz sind zwar nachhaltiger als Tropenhölzer. Ohne speziellen Schutz würden die meisten jedoch schnell der Witterung zum Opfer fallen. Durch ein spezielles Verfahren mit Wärme und Wasserdampf lassen sich diese Holzarten dennoch fit für den Außenbereich machen. Man spricht dann vom sogenannten Thermo-Holz. Bei einer Thermobehandlung wird die Zellstruktur des Holzes verändert. Es wird dadurch widerstandsfähiger gegenüber Feuchtigkeit und Trockenheit. Durch die Holzveredelung wird das Holz zudem robust gegen Pilzbefall. Zusätzlich werden die Hölzer bei der Modifizierung etwas dunkler. Als Holz für Terrassendielen werden beispielsweise Thermo-Esche (Dauerhaftigkeit Klasse 1) und Thermo-Kiefer (Dauerhaftigkeit Klasse 2) eingesetzt. Beide erreichen durch das Thermoverfahren eine Dauerhaftigkeit, die es mit denen von Tropenhölzern aufnehmen kann. Thermo-Holz ist daher eine gute und nachhaltige Alternative zu Holz aus dem Regenwald.
Tropenhölzer sind aufgrund ihrer Robustheit und ihrer wenigen Äste nach wie vor ein gefragtes Holz für Terrassendielen. In Europa erhältliches Tropenholz stammt dabei vor allem aus Brasilien und Indonesien. Durch das Abholzen des dortigen Regenwaldes werden Jahrtausende alte und unersetzliche Ökosysteme beschädigt bis zerstört. Pflanzen- und Tierarten sterben aus, traditionelle Völker verlieren an Lebensraum.
Zwar gibt es Tropenhölzer wie Teak auch aus eigens dafür errichteten Plantagen. Doch die dafür genutzten Flächen sind für die Natur toter Raum. Das Holz aus den Monokulturen der Plantagen erreicht zudem aufgrund der schnellen Zucht und des Einsatzes von Pestiziden die Qualität der Originalhölzer nicht. Viele Naturschutzorganisationen beantworten daher die Frage, ob nachhaltiges Tropenholz überhaupt existiert, mit einem entschiedenen Nein. Möchtest du beim Kauf deiner Terrassendielen umweltbewusst vorgehen, solltest du daher auf heimische Holzarten wie Lärche, Douglasie, Eiche oder Robinie zurückgreifen. Auch Dielen aus Thermoholz oder dem Verbundstoff WPC stellen eine innovative Alternative zu Tropenholz dar.
Auf der Suche nach den perfekten Holzdielen für deine Terrasse wirst du feststellen, dass es diese nicht nur in verschiedenen Holzarten und Farben gibt, sondern dass sich auch die Profile der Dielen unterscheiden. Es gibt geriffelte beziehungsweise gerillte und glatte Holzdielen. Doch welches Profil ist am besten? Der Grundgedanke hinter Holzdielen mit Riffeln: Dielen im Außenbereich sind oft feucht und rutschig. Die Rillen sollen die Gefahr, auszurutschen, eindämmen. Tatsächlich ist es aber so, dass Regenwasser von glatten Holzdielen schneller abläuft, als von geriffelten. Da die Feuchtigkeit sich auf den geriffelten Holzdielen länger hält, machen sich darauf schneller Moose und Algen in den Rillen breit. Auch Schmutz setzt sich eher in den Rillen der geriffelten Dielen ab, als auf den glatten Dielen. Rein funktional spricht also vieles für glatte Holzdielen. Viele Terrassenbesitzer entscheiden sich aufgrund der Optik dennoch für die geriffelten Dielen.
Die Preise bei Terrassendielen sind fast immer pro Diele angegeben. Fertige Dielen sind meist zwischen 2 und 4 Meter lang. Je länger die Diele, desto teurer ist sie natürlich. Grob kannst du mit diesen Kosten rechnen:
Dazu kommen noch Kosten für Zubehör wie Abschlussleisten (meist aus Alu oder WPC) und die Unterkonstruktion.
Sonne, Regen, Schnee und Eis, aber auch der tägliche Gebrauch setzen Terrassendielen im Laufe der Zeit zu. Durch die Witterung entsteht oft ein Grauschleier auf dem Holz. Kleine Risse bieten zudem einen Nährboden für Pilze. Um diesen natürlichen Prozessen entgegenzuwirken, solltest du Vollholzdielen zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, reinigen und anschließend pflegen. Achtung: WPC Dielen musst und darfst du anders als Vollholzdielen nicht mit Öl streichen. Dieses kann den Verbundstoff schädigen.
Zur Reinigung brauchst du folgendes Zubehör:
Ran an den Besen: Bevor es an die Pflege geht, solltest du erstmal den groben Schmutz von den trockenen Holzdielen entfernen. Das geht am besten mit einem Besen. Je weicher und empfindlicher die Holzdielen sind, desto weicher sollte auch der Besen ausfallen. Anschließend kannst du feineren Schmutz mit dem Gartenschlauch, einem speziellen Mittel zur Holzreinigung und einem Besen oder einer Bürste entfernen.
Ein Entgrauer kann den Grauschleier auf Holzdielen entfernen, der sich im Laufe der Zeit bemerkbar macht. Holzentgrauer gibt es ab rund 10 € pro Liter in jedem Baumarkt zu kaufen. Vor dem Auftragen müssen die Dielen ausreichend gewässert werden. Ansonsten saugt das Holz das Mittel regelrecht auf. Trage den Entgrauer mit einem großen Pinsel gleichmäßig auf den nassen Holzdielen auf. Lass den Entgrauer dann 10–20 Minuten einwirken. Da die Terrasse in dieser Zeit nicht austrocknen sollte, empfiehlt es sich, das Entgrauen an einem bedeckten Tag durchzuführen. Gegebenenfalls kannst du die Dielen auch nachwässern. Im Anschluss wäschst du den Entgrauer mit viel Wasser von der Holzterrasse ab.
Nun ist Warten angesagt. Bevor du das Holz mit Öl streichen kannst, muss diese erst gut trocknen. Mindestens zwei bis drei Tage solltest du abwarten, ehe du die Pflege der Holzdielen fortsetzt.
Sind die Holzdielen der Terrasse gut getrocknet, kannst du mit dem letzten Schritt der Pflege, dem Ölen, beginnen. Verwende dazu spezielles Öl zur Pflege von Holzdielen im Außenbereich. Das Öl legt sich wie eine schützende Hülle um das Holz. Dadurch hält das Holz Umwelteinflüssen wie Regen und Sonne besser stand. Klebe vor dem Streichen Wände, Geländer, Türen oder sonstige Gegenstände um und auf der Terrasse gut mit Malerkrepp ab. So vermeidest du Ölflecken.
Rühre das Holzpflegeöl nun gut um und streiche es mit einem Pinsel Diele für Diele auf. Zu viel aufgetragen? Mit einem weichen Baumwolltuch kannst du zuviel Öl direkt wieder abtupfen. Es gibt übrigens transparente sowie farbige Holzöle. Möchtest du die natürliche Farbe der Holzdielen erhalten, streiche mit einem transparenten Öl. Mit einem rötlichen Holzpflegeöl kannst du zum Beispiel den natürlichen Rotton von Dielen aus Douglasie intensivieren. Sind die Terrassendielen gut getrocknet, trägst du das Öl noch ein zweites Mal auf. Nach dem zweiten Streichen müssen die Dielen weitere 24 Stunden trocknen, ehe du die Terrasse wieder betreten kannst.
Damit deine Holzterrasse im Garten dauerhaft ansehnlich bleibt, solltest du sie regelmäßig von Staub, Schmutz und Laub befreien. Blätter und Vogelkot können ansonsten zu bleibenden Verfärbungen führen. Schmutz, der sich mit einem Besen nicht wegfegen lässt, kannst du mit etwas Wasser, Seife oder Spülmittel und einer weichen Bürste abschrubben.
Eine Holzterrasse selber zu bauen ist grundsätzlich möglich. Einfacher und meistens auch dauerhafter sind vom Profi erbaute Terrassen. Die Holzterrasse bauen lassen kannst du zum Beispiel von vielen Tischlereien und Zimmereien. Tritt in Kontakt mit Zimmereien in deiner Nähe:
Es ist Ganslzeit! Wir haben für dich die 7 ultimativen Gansl-Highlights in Wien ausfindig gemacht!…
Du suchst einen zuverlässigen und kompetenten Röntgenarzt beziehungsweise Radiologen in Wien? Die meisten Röntgeninstitute bieten…
Sparen:Die besten Formen der Geldanlage 2023 In den 70er und 80er Jahren war es einfach,…
Die Schulmedizin ist eine wunderbare Sache. Sie kann gebrochene Knochen schienen, Entzündungen heilen und sogar…
Dönerstände gehören aus kulinarischer Sicht mittlerweile genauso zu Wien wie Würstelstände, das Schweizerhaus oder die Wiener Kaffeehäuser. Außerdem gehört Kebap mittlerweile…
Treppenlift:Kosten, Händler und Marken in Österreich Manchmal lassen Unfallfolgen, Krankheiten oder fortgeschrittenes Alter jede noch…