Woran erkennt man die chronische Darmentzündung Morbus Crohn und welcher Arzt hilft dir weiter? Wir verraten es! Foto: Adobe Stock, (c) Romario len
Bauchschmerzen und Durchfälle sind häufige Kennzeichen der chronisch entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn, aber auch einer Reihe anderer Krankheiten. Welche Symptome sonst noch auf diese Darmentzündung hinweisen, an welchen Arzt du dich für die Diagnose und Behandlung wenden kannst und was sonst noch bei Morbus Crohn hilft, erfährst du in unserem Ratgeber!
Morbus Crohn ist eine meist schubweise verlaufende entzündliche Krankheit, die den gesamten Magen-Darm-Trakt (vom Mund bis zum After) befallen kann. Da sie am häufigsten im Darm auftritt, zählt man sie zu den chronisch-entzündlichen Erkrankungen des Darms (CED). Benannt wurde sie nach dem Arzt, der sie 1932 erstmals beschrieben hat: dem Amerikaner Burrill Bernhard Crohn. Man bezeichnet sie auch als Crohn’sche Erkrankung, Crohn-Krankheit, Enteritis regionalis, sklerosierende chronische Enteritis oder Ileitis terminalis.
Typisch für die Erkrankung sind unterschiedlich starke Entzündungen im Darm, die nicht nur die Schleimhaut, sondern alle Wandabschnitte des Darms befallen können. Somit entstehen oft Geschwüre und Engstellen. Die Darmentzündung zeichnet sich durch ein sogenanntes diskontinuierliches segmentales Befallsmuster aus. Das bedeutet, gesunde und erkrankte Darmabschnitte wechseln einander ab.
Grundsätzlich kann sich Morbus Crohn in jedem Lebensalter entwickeln. Meistens treten die Entzündungen aber noch vor dem 30. Lebensjahr erstmals in Erscheinung. Das Krankheitsbild ist bei beiden Geschlechtern ungefähr gleich häufig, hat in den letzten Jahrzehnten allerdings weltweit zugenommen.
Bei der Erkrankung gibt es ein Nord-Süd-Gefälle, d.h. in Skandinavien und in England leben mehr Menschen mit der Darmentzündung als in südlichen Ländern wie z. B. Griechenland oder Portugal. Durch den globalen Anstieg an Fällen verflacht dieses Gefälle zunehmend, da die Zahl der Erkrankten auch im Süden steigt. In Österreich sind laut Schätzungen rund 20.000 bis 30.000 Menschen von der Darmerkrankung betroffen.
Die genaue Ursache für die Entwicklung von entzündlichen Darmerkrankungen liegt derzeit noch im Dunkeln. Wahrscheinlich spielen mehrere verschiedene Faktoren dabei eine Rolle. Dazu gehören etwa:
Einige Untersuchungen kommen zu der Schlussfolgerung, dass Morbus Crohn nach Kontakt mit äußeren Einflüssen wie Krankheitserregern oder Allergieauslösern entsteht, sofern eine erbliche Veranlagung dazu vorliegt. Demgegenüber scheint das Stillen im Kindesalter das Risiko für entzündliche Darmerkrankungen zu senken.
Da Morbus Crohn jeden Abschnitt des Magen-Darm-Trakts befallen kann, gestalten sich die Beschwerden in Abhängigkeit von der Lokalisation der Entzündung unterschiedlich. In ungefähr der Hälfte aller Fälle befällt die Erkrankung sowohl den Dünndarm als auch den Dickdarm, teilweise unter Mitbeteiligung des Mastdarms. Weniger häufig beschränkt sie sich auf einen der beiden Därme. Und nur relativ selten betrifft sie die Speiseröhre, den Magen oder Zwölffingerdarm.
Da Morbus Crohn am häufigsten und vor allem zu Erkrankungsbeginn den letzten Dünndarmabschnitt (terminales Ileum), befällt, wird die Erkrankung auch Ileitis terminalis genannt. Dann erstreckt sich das Krankheitsgeschehen oft auch auf den ersten Dickdarmabschnitt. Es kommt zu typischen Symptomen wie:
Fast immer treten solche Beschwerden in unregelmäßigen Abständen auf. Diese Schübe verlaufen leicht oder schwer, kurz oder lang-anhaltend. Was einen Schub auslöst oder seinen Schweregrad bestimmt ist nicht klar. Das führt zu einem unvorhersehbaren Krankheitsverlauf. Dabei neigt die Entzündung dazu, eher immer wieder im gleichen Darmabschnitt aufzutreten, kann sich aber auf einen anderen Darmteil verlagern, vor allem wenn das ursprünglich erkrankte Stück Darm operativ entfernt wurde.
Bei Kindern bilden Bauchschmerzen und Durchfall oft nicht das wichtigste Symptom bzw. können sogar ausbleiben. Stattdessen stehen eher Wachstumsverzögerung, Gelenkentzündungen, Fieber sowie durch eine Blutarmut bedingte Schwäche und Müdigkeit im Vordergrund.
Der Krankheitsverlauf beginnt entweder mit einem akuten Schub mit häufigen, breiigen Stühlen und Schmerzen im Bauch oder schleichend, etwa mit leichten Durchfällen. Dann nimmt die Entzündung entweder einen schubweisen Verlauf, bei dem sich symptomträchtige Episoden (Rezidive) in nicht vorhersagbaren Abständen mit beschwerdefreien Phasen (Remissionen) abwechseln, oder einen chronisch aktiven Verlauf mit Beschwerden, die länger als ein halbes Jahr durchgehend existieren. Auch beschwerdefreie Intervalle von mehreren Jahren können vorkommen. Häufig intensivieren sich die Beschwerden im Frühjahr und Herbst.
Je nach Ausprägung der Symptome und den erhobenen Laborwerten unterscheidet man zwischen leichter, mittlerer und schwerer Krankheitsaktivität. Dementsprechend gibt es milde Verläufe, die spontan ausheilen können oder sich mithilfe einer medikamentösen Therapie, die eine vorübergehende oder dauerhafte Beschwerdefreiheit bewirkt, behandeln lassen. Schwere Verläufe sprechen nicht oder nur ungenügend auf Arzneien an und können bei Komplikationen auch chirurgische Eingriffe erfordern.
Die Entzündungsschübe im Verdauungstrakt können zu unliebsamen Folgen wie Stenosen, Fisteln und Abszessen führen.
Engstellen (Stenosen) im Darm verursachen zunächst Schmerzen im Bauch. Im schlimmsten Fall kann es dadurch zu einem Darmverschluss (Ileus) kommen, der mit plötzlichen krampfartigen Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen einhergeht und eine Operation notwendig macht.
Fisteln sind röhrenförmige Verbindungen zwischen dem Darm und anderen Körperstellen. Sie können entweder durch die Haut nach außen führen, wo sie Sekret abgeben und daher die Kleidung durchnässen können, was Betroffene als peinlich erleben. Oder sie führen in andere Organe wie die Blase oder Scheide. Enden sie blind im Gewebe, kann ihr Sekret nicht abfließen. Dann kommt es oft zu eitrigen Gewebseinschmelzungen mit Abszessen, Fieber und Schmerzen. Fisteln erfordern meist chirurgische Eingriffe.
Abszesse, v.a. am Mastdarm und After, treten oft als erstes Symptom und Frühzeichen der Krankheit auf. Sie können in seltenen Fällen lebensbedrohliche Blutungen, einen Darmdurchbruch oder eine Bauchfellentzündung nach sich ziehen. Sie erfordern Antibiotika und oft einen chirurgischen Eingriff.
Zudem entstehen aufgrund der chronischen Entzündung gern Narben, die zu einer Darmblockierung (Obstruktion) führen können. Auch tiefe Darmgeschwüre sind möglich, die eine Perforation (Riss) im Darm verursachen können. Oder es kommt zu Analfissuren (Risse in der Haut des Afters). Befällt Morbus Crohn den Dickdarm, kann sich auch ein toxisches Megakolon entwickeln.
Dabei führt der Dickdarm keine normalen Kontraktionen mehr aus und erweitert sich, was eine massive Dickdarmentzündung nach sich zieht. Dann kann es zum Schock und Multiorganversagen kommen. Ein lebensbedrohlicher Zustand, der eine intensivmedizinische Versorgung oder auch ein chirurgisches Vorgehen notwendig macht.
Darüber hinaus sind sogenannte extraintestinale Manifestationen möglich. Das bedeutet, dass auch andere Organe als der Magen-Darm-Trakt krankhafte Veränderungen aufweisen. Meist handelt es sich dabei um:
Auch die Leber kann beschädigt werden, wodurch sich eine primär sklerosierende Cholangitis (Gallenwegsentzündung mit narbiger Verhärtung) entwickelt. In seltenen Fällen greift die Erkrankung Herz, Lunge oder Gefäße an. Auch Harnwegsinfektionen oder eine Stomatitis aphtosa (Mundfäule) sind möglich.
Als Langzeitfolgen der Darmerkrankung drohen:
Bei der Diagnostik erhebt der Arzt zunächst die Krankengeschichte. Dabei geschilderte Symptome wie andauernde Durchfälle oder Analfisteln, verbunden mit Schwäche, Gewichtsverlust oder leichtem Fieber können ihn bereits auf die richtige Spur bringen. Stellt er bei der anschließenden körperlichen Untersuchung Druckschmerzen im rechten Unterbauch fest bzw. ertastet dort einen walzenförmigen Widerstand, erhärtet sich der Verdacht.
Es folgt eine Blutabnahme und Laboruntersuchung. Bei einer Darmentzündung zeigen sich im Blut Entzündungszeichen wie eine erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen, ein Anstieg des C-reaktiven Proteins (CRP) und eine beschleunigte Blutsenkungsgeschwindigkeit. Oft kommen auch ein Vitamin- und Eisenmangel oder Anämie als Symptom vor.
Zudem kann der Arzt eine Stuhluntersuchung auf Bakterien und Parasiten veranlassen, um eine Infektion mit solchen Krankheitserregern als Ursache für die Symptome auszuschließen. Durch die Bestimmung des Calprotectin-Wertes im Stuhl kann der Arzt so außerdem eine Entzündung nachweisen.
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Tatsächlich Klarheit, ob es sich um Morbus Crohn handelt, erbringen jedoch oft erst Untersuchungen wie:
Da die Symptome der Darmentzündung oft von Betroffenen lange Zeit ignoriert werden und auch von Medizinern oft nicht richtig zugeordnet werden, kann recht viel Zeit vergehen, bis die korrekte Diagnose gestellt wird. Probleme mit der Darmgesundheit lassen sich oft nur sehr schwer bestimmen. Der Verdacht kann hier zunächst etwa in Richtung eines Reizdarm-Syndroms gehen.
Neben der Ähnlichkeit zum Reizdarm ist es in manchen Fällen zudem kaum möglich, Morbus Crohn von einer anderen chronisch entzündlichen Darmerkrankung abzugrenzen, die nur den Dickdarm befällt: der Colitis ulcerosa. Man spricht in diesem Fall von einer Colitis indeterminata, also einer unbestimmten Darmentzündung.
Steht die Diagnose fest, kann der Arzt Hilfsmittel nutzen, um den Schweregrad der Erkrankung einzuschätzen. Dazu gehören der Crohn’s Disease Activity Index und der Harvey-Bradshaw-Index: Zwei Punktesysteme, die sich auf die Stuhlfrequenz, das Vorhandensein von Beschwerden und Komplikationen usw. stützen.
Die Erkennung und Therapie von Darmentzündungen fallen in den Zuständigkeitsbereich von Fachärzten für Innere Medizin, vorzugsweise mit dem Zusatzgebiet Gastroenterologie und Hepatologie. Auch gibt es an einigen größeren Krankenhäusern, wie etwa am Wiener AKH, Spezialambulanzen für chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Ist eine Darmresektion oder ein anderer chirurgischer Eingriff erforderlich, ist ein Allgemeinchirurg bzw. ein Bauchchirurg der richtige Ansprechpartner.
Hier findest du einige Spezialisten im Bereich Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa und chronische Darmentzündungen (CED).
Dr. Martin Scharf ist Facharzt für Innere Medizin mit den Zusatzfächern Gastroenterologie und Hepatologie. In seiner Ordination berät er Patienten zu allen Fragestellungen rund um Verdaungsstörungen und Darmerkrankungen. Zudem bietet er Gastroskopie und Kolonoskopie an.
Kontakt: Dr. Martin Scharf, 1060 Wien
In der Gruppenpraxis Robl Sporn befasst sich Dr. Sema Robl mit chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten (CED) aller Art. Auch die Endoskopie zur diagnostischen Abklärung gehört zum Angebot der Ordination. Nähere Informationen findest du auf der Website der Praxis.
Dr. Marco Carniel ist Gastroenterologe und Experte für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa. Um eine genaue Diagnose zu erreichen führt er sowohl Magenspiegelungen als auch Darmspiegelungen durch und unterstützt Patienten zudem bei der individuellen Therapie ihrer Beschwerden.
Kontakt: Dr. Marco Carniel, 2700 Wiener Neustadt
Bevor sich Dr. Michael Siller in Salzburg niedergelassen hat, war er in der Internen Abteilung des Krankenhaus Hallein als Oberarzt und Leiter der Ambulanz für Magen-Darm-Krankheiten tätig. Dank seiner langjährigen Erfahrung ist er bestens mit den Symptomen und der Therapie von chronischen Darmentzündungen vertraut.
Dr. Michael Siller, 5020 Salzburg
Die Österreichische Morbus Crohn / Colitis Ulcerosa Vereinigung (ÖMCCV) versteht sich Patientenvertretung für Betroffene von chronischen Darmentzündungen. Die Organisation hat Zweigstellen in jedem Bundesland und betreibt regelmäßige Treffen für Patienten. Hier können sich Betroffene über ihren Krankheitsverlauf austauschen, finden kompetente Hilfe und Beratung ebenso wie Informationen zu Spezialisten und Ärzten in ihrer Nähe.
Kontakt: Österreichische Morbus Crohn / Colitis Ulcerosa Vereinigung
Medikamente zur Behandlung von Darmentzündungen kommen in Form einer Schubtherapie zum Einsatz, die die Linderung der akuten Symptome zum Ziel hat. Bei Patienten mit schweren oder häufigen Schüben sowie jenen, bei denen die Krankheit nach dem Absetzen von Kortison immer wieder aufflammt, wenden Ärzte darüber hinaus eine remissionserhaltenden Therapie an, die die beschwerdearme Zeit zwischen den Schüben verlängern und Zahl der Schübe verringern soll.
Leichtere Krankheitsschübe können auf entzündungshemmende Medikamente aus der Gruppe der Aminosalicylate ansprechen. Oft sind in einem akuten Schub aber für mehrere Wochen Kortikosteroide notwendig, die in Form von Tabletten, Schaum, Einläufen oder auch intravenös verabreicht werden können. Dabei werden möglichst auch Vitamin-D- und Kalzium-Präparate verabreicht um einem Knochenschwund vorzubeugen.
Wirken Kortikosteroide nicht ausreichend oder werden nicht vertragen, bieten sich Biologika wie etwa Antikörper gegen den Tumornekrose-Faktor alpha (TNF-alpha), Anti-Integrine, Interleukin-12-23 Hemmer oder Januskinase-Hemmer an. Oder Immunsuppressiva, d.h. die körpereigene Abwehr dämpfende Substanzen. Diese finden auch Verwendung um nach einer Remission (symptomloses Intervall) neuerliche Beschwerden zu verhindern.
Darüber hinaus ist oft die zusätzliche Zufuhr von Eisen, Vitaminen (A, D, E, K, B12, Folsäure), Kalzium, Magnesium und Zink notwendig, um Folgeerscheinungen wie Blutarmut und Osteoporose vorzubeugen. Zudem erfordern schwere Krankheitsschübe oder ein komplizierter Verlauf der Krankheit manchmal auch eine spezielle ballaststoffarme und kalorienreiche Ernährung, genannt Astronautenkost. Im Extremfall ist auch die Nährstoffzufuhr per Nasen-Magen-Sonde oder eine parenterale Ernährung möglich, bei der die Substanzen intravenös zugeführt werden.
Gegen Fisteln oder Abszesse verschreibt der Arzt Antibiotika, gegen Schmerzen Spasmolytika (krampflösende Substanzen) und gegen Durchfall entsprechende Mittel. Etwaige Begleiterscheinungen an Augen, Haut oder Gelenken behandelt er gesondert.
Für Morbus Crohn gibt es bislang keine Heilung. Daher zielt seine Therapie in erster Linie darauf ab, die Beschwerden zu lindern, die Entzündungen zu bekämpfen und den Abstand zwischen den einzelnen Schüben der Erkrankung zu vergrößern.
Manchmal ist es nicht möglich, die Krankheit mit Medikamenten genügend einzudämmen. Dann ist die Entfernung von stark zerstörten Darmteilen eine Therapieoption. Doch erreicht man damit nur selten eine Heilung, denn Morbus Crohn neigt dazu, an den Verbindungsstellen des restlichen Darms wiederzukehren, weshalb solche Operationen eher sparsam zum Einsatz kommen sollten.
Allerdings gibt es Veränderungen, die chirurgische Eingriffe unbedingt notwendig machen. Allen voran stehen glücklicherweise eher seltene lebensbedrohliche Komplikationen wie ein Darmdurchbruch, Darmverschluss oder eine Bauchfellentzündung. Oft erfordern aber auch narbige Darmstenosen mit Überdehnung des davor liegenden Darmabschnitts Operationen. Zum Teil ist dies auch bei Fisteln oder Abszessen der Fall. Bei Fisteln im Enddarmbereich, die in die Haut münden, muss nicht immer operiert werden, sondern auch eine antibiotische Therapie kann ausreichen.
Jedenfalls sollte auch nach chirurgischen Eingriffen auch die medikamentöse Behandlung fortgesetzt werden. Nach der Entfernung bestimmter Darmabschnitte (Übergang von Dünn- zu Dickdarm) sollte außerdem die Gabe von Vitaminen, vor allem von Vitamin B12, erfolgen.
Während eines akuten Schubs ist eine magen- und darmschonende Kost ratsam. Als Ergänzung sollte man eine professionelle Ernährungsberatung in Anspruch nehmen um etwaigen Mangelerscheinungen entgegenzuwirken. Auch ist es wichtig, den durch den Durchfall entstandenen Flüssigkeitsverlust durch ausreichendes Trinken auszugleichen.
Da Rauchen den Verlauf der Erkrankung verschlimmern kann, sollte man möglichst auf Zigaretten verzichten und mit dem Rauchen aufhören. Neben den körperlichen Folgen hat die Krankheit auch massive psychosoziale Effekte. Deshalb ist es wichtig, den Krankheitsverlauf nicht nur medikamentös zu mildern. Zur Unterstützung der Heilung helfen auch Entspannungsverfahren, Psychotherapie, Selbsthilfegruppen oder kreativen Therapien (z. B. Maltherapie).
Abgeschlagenheit, Bauchschmerzen oder Übelkeit – solche Beschwerden machen nicht gerade Lust auf Unternehmungen. Wie bei vielen chronischen Erkrankungen fühlen sich Betroffene daher in ihrer Lebensqualität – vor allem während aktiven Krankheitsschüben – sehr beeinträchtigt. Besonders der häufige Stuhldrang und etwaige Ängste vor Inkontinenz und Geruchsbelästigung anderer bedingt, dass sie sich möglichst in der Nähe von Toiletten aufhalten.
Deshalb kommen Sport und andere Freizeitaktivitäten oft zu kurz. Häufig leiden darunter auch die Mobilität (z. B. Reisen), das Sozialleben und die Sexualität. Vor allem, wenn Fisteln und Abszesse im Genitalbereich auftreten, die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auslösen. Es kann soweit gehen, dass die Erkrankten auf vieles verzichten, sich zurückziehen oder gar vereinsamen.
Neben dem übermäßigen Verzicht gibt es auch einige Bereiche, in denen Patienten aufgrund ihrer Beschwerden nicht alles mitmachen können oder sollen. So ist es etwa ratsam, nach Darmoperationen auf Sportarten, die die Bauchmuskulatur stark beanspruchen, zu verzichten. Bei anderen Aktivitäten ist es notwendig besondere Vorkehrungen zu treffen. Etwa gegen Reisedurchfall bei Fernreisen oder bei der Wahl der Verhütungsmittel. Denn die Hormone der Pille können bei starken Durchfällen nicht aufgenommen werden.
In Bezug auf Ausbildung und Arbeit können krankheitsbedingte Fehlzeiten zum Problem werden. Das kann einen erfolgreichen Lehr- oder Schulabschlusses unmöglich oder den Wechsel der Beschäftigung notwendig machen.
Zu diesen Beeinträchtigungen hinzu kommen Ängste vor dem nächsten Schub, oft auch vor dem nächsten Krankenhausaufenthalt oder einer drohenden Operation. Kein Wunder, dass die Krankheit, vor allem wenn sie in jungen Jahren beginnt oder einen schweren Verlauf nimmt, die Entwicklung psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen fördert. Diese wiederum lassen die Krankheit noch schlimmer erscheinen.
Eine dezidierte Morbus Crohn Diät gibt es zwar nicht. Allerdings haben sich erfahrungsgemäß einige Lebensmittel als besser verträglich bzw. leichter verdaulich erwiesen als andere.
Auch gibt es ein paar allgemeine Empfehlungen. Bei der Zubereitung von Speisen sollte man etwa möglichst fettarme Methoden wie Grillen oder Dünsten wählen, da fettreiche Nahrungsmittel und Zubereitungsarten für Menschen mit Entzündungen des Darmes oft weniger gut verträglich sind. Das Gleiche gilt für zu viel Zucker und Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit oder Isomalt.
Obst und Gemüse sind wertvolle Lieferanten von Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die unter anderem als Antioxidantien wirken, also die bei der Darmentzündung entstehenden freie Radikale unschädlich machen. Aber manche Sorten haben eine blähende und abführende Wirkung, sodass sie nicht unbedingt als Kost für Betroffene taugen.
Dazu gehören etwa rohes Steinobst (z. B. Pflaumen, Kirschen), kernreiche Beerenfrüchte (z. B. Johannisbeeren, Stachelbeeren), Zitrusfrüchte, Weintrauben, Trockenobst, Avocados, Kraut, Rotkraut, Kohlsprossen, Kohl, Sauerkraut, Paprika, Zwiebeln, Porree, Gurken als Salat, Rettich, Radieschen, Pilze, Oliven, Rhabarber und Hülsenfrüchte. Ungeeignet ist auch unreifes Obst oder solches mit harter Schale, rohes Gemüse oder sauer eingelegtes Gemüse, Salate aus rohem Gemüse oder mit fettreichen Soßen.
Hingegen als eher gut verträglich gelten Kompotte, Bananen, reife Äpfel, weiche Birnen, Erd-, Him- und Heidelbeeren, Pfirsiche, Nektarinen, Marillen, Melonen, Mangos, Kiwis, gegartes Gemüse, Melanzani, Karotten, Karfiol, Spargel, Brokkoli, Zucchini, Spinat, Mangold, Fenchel, Chicorée, Bambussprossen, Sellerie, Chinakohl, Kohlrabi, geschälte Gurken, Rote Rüben, Kürbis, Schwarzwurzeln, geschälte Tomaten, Kopf- Endivien- und Feldsalat sowie unter den Hülsenfrüchten feine grüne Erbsen oder Fisolen und Sojaprodukte.
Kartoffeln sind dem Verdauungstrakt zuträglich, solange sie gekocht, als Salzkartoffeln, Püree, Folienkartoffeln, Kartoffelauflauf oder Knödel zubereitet werden. Und nicht als Pommes Frites, Bratkartoffeln, Kartoffelpuffer, Kroketten, Rösti oder Kartoffelsalat mit Mayonnaise.
Bei Getreideprodukten gilt es zu beachten, dass es sich um fein gemahlenes Getreide (z. B. Mehl, Grieß), Getreideflocken, Buchweizen, Grünkern, Dinkel, Hafer, Hirse, Quinoa, Amaranth, Reis und Nudeln, altbackenes Brot, fein gemahlenes Vollkornbrot, Zwieback, Toast- oder Knäckebrot, fettarmes Gebäck oder Backwaren aus Rühr-, Hefe-, Biskuit- und Topfen-Öl-Teig handelt. Lieber meiden sollte man grob geschrotete Vollkornprodukte, ganze Körner, Weizen, fertige Müslimischungen, grobes Vollkornbrot, Pumpernickel, frische oder fette Backwaren (z. B. Cremetorten), Blätterteig und Fettgebackenes.
Milch und Erzeugnisse daraus dienen als wichtige Kalziumlieferanten, die helfen, einer Osteoporose vorzubeugen. Dabei sollten Betroffene bevorzugt Milch, Topfen, fermentierte Milchprodukte wie z.B. Joghurt, Buttermilch, Kefir oder Sauermilch sowie milde, kurz gereifte Käsesorten wie z. B. junger Gouda, Butterkäse oder Brie konsumieren. Auch kleine Mengen Schlagobers sind erlaubt. Crème fraîche sowie sehr würzige, lange gereifte Käsesorten und Schimmelkäse (z. B. Gorgonzola, Roquefort) sollte man hingegen meiden.
Fleisch, Fisch und Eier sind zwar gute Eiweißlieferanten, doch auch sie gibt es in mehr und in weniger verträglichen Varianten. Zu bevorzugen sind mageres und fettarm zubereitetes Fleisch (etwa gekocht, gegrillt oder geschmort) von Huhn, Pute, Rind, Wild, Lamm, Kaninchen, Ziege, magere Wurstsorten, Braten- und Geflügelaufschnitt, gekochter, luftgetrockneter oder Lachsschinken sowie die meisten Fischsorten, sofern sie fettarm zubereitet werden. Eier sind ideal in weichgekochter Form, als Eierspeise, Omelette oder Eierstich.
Hingegen als eher wenig verträglich erwiesen haben sich geräuchertes, gepökeltes, paniertes, scharf gewürztes oder scharf angebratenes Fleisch, sehr fettes Fleisch von Rind, Hammel, Schwein, Gans oder Ente, Innereien, geräucherte oder fette Wurstsorten (z. B. Leberwurst, Salami, Cervelatwurst), hart gekochte Eier, Spiegeleier, fettreiche Eierspeisen und Mayonnaise. Außerdem fetter (z. B. Aal, Lachs, Karpfen, Makrele), in Marinade oder Öl eingelegter, frittierter, panierter oder geräucherter Fisch sowie fertige Fischsalate.
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