Shellac Nägel: Diese Erfahrung habe ich mit der Maniküre gemacht. Foto: Unsplash, (c) Jakob Owens
Shellac Nägel sind der letzte Schrei in Sachen Nageldesign und möglicherweise mein letzter Versuch in Sachen Glamour Girl bzw. Diva. Denn wer kennt das nicht: Kaum frisch und mühevoll manikürt, hat man schon einen Kratzer im Lack oder er ist überhaupt ab, bevor man noch das Haus verlassen konnte. Das passiert natürlich am ehesten vor einem Vorstellungstermin oder ersten Date, aber das ist eine andere Geschichte. Allen Versprechungen zum Trotz: Bei mir hält konventioneller Nagellack genau einen Tag. Und ich hab’s drauf: Unterlack, zwei Schichten Farblack, Überlack, Schnelltrocknerspray und Nagelbettbalsam. Kostet mich jedes Mal eine Stunde meines Lebens. Mindestens!
Und am Ende des Tages ist die ganze Herrlichkeit beschädigt, matt, zerkratzt, abgeblättert und gar nicht divaesk. Ich arbeite mit den Händen, ja, stimmt, aber das Tippen auf einer Tastatur sollte das Zeug schon aushalten, finde ich. Eine Woche guter Nagellack würde mich schon glücklich machen! Ich hatte schon vor über zwanzig Jahren künstliche Nägel mit aufgeklebten Pastiktips und UV-gehärtetem Acryl darüber, dann superharte Speziallacke, die hohen mechanischen Belastungen standhalten, angeblich, und Gelnägel. Ich bin bei keiner Methode geblieben. Aber was mich wirklich begeistert hat, sind Shellac Nägel.
Nein, wir reden nicht von den Anfängen der Schallplatte vor Vinyl und auch nicht von der Politur auf dem Klavier. Wer sich für Historisches und die beeindruckend vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Schellack interessiert, liest hier nach, bitte. Schellack, das Naturprodukt ist übrigens zu etwa zehn Prozent in jedem normalen Nagellack enthalten.
Shellac ist nicht nur das englische Wort, sondern auch eine der beliebtesten Marken und mittlerweile eine Art Fachbegriff. Der Hersteller sagt über seine Produkte, dass sie kein Formaldehyd, Toluol und DBP enthalten. Außerdem sei CND Shellac™ auch hypoallergen. Bis dato sind mir noch keine Horrorgeschichten in Sachen Unverträglichkeit oder Umweltschädigung zu Ohren gekommen, aber was langfristig passiert, wird sich wohl erst zeigen.
Der Wunsch nach hübschen, gepflegten Nägeln befeuert den Erfindergeist. Dass für mich “normaler” Nagellack keine Option mehr ist, klang vielleicht schon durch. Lange waren Gelnägel der Hit. Nur sehr geschickte Menschen können diese selber machen. Außerdem gebe ich zu bedenken, dass wir selten mit beiden Händen gleich gut arbeiten können. Das Gel dünn aufzutragen und so einen möglichst natürlichen Look zu erzielen, ist meiner Ansicht nach hohe Kunst.
Shellac hingegen ist ein Lack und wird wie herkömmlicher Nagellack dünn aufgetragen. Das kann auch nicht jeder, aber man muss kein Künstler sein. Denn auch beim Nagel lackieren macht Übung den Meister. Gel oder Shellac ist letztlich wohl Geschmackssache.
Mit Tips und Gel kann man Verlängerungen und phantasievolle Designs produzieren. Shellac allerdings kann man “nur” bis maximal ein Drittel über die Fingerkuppe hinausragend tragen: Hebelgesetz! Aber die Preise für Shellac Nägel sind niedriger und die benötigte Zeit liegt mit rund 40 Minuten auch deutlich unter anderen Nageldesign-Systemen. Und sie glänzen so betörend! Das gefällt mir. Shellac gibt es übrigens auch für Fußnägel – ich sag’s nur.
Shellac kann grundsätzlich auf alle gesunden Nägel aufgetragen werden, die nicht zu dünn sind. Das sagt ein Dermatologe dazu:
“Trotz des pflegenden Unterlacks wird der Nagel unter dem UV-Lack dünner und empfindlicher. Der Nagel kann brüchig und anfälliger für Nagel- und Pilzinfektionen werden. Das Ablösen unbedingt im Studio machen lassen. Niemals selbst abkratzen. Nach ca. drei UV-Lack-Maniküren sollte man eine mehrwöchige Pause einlegen, damit der Nagel nicht zu sehr strapaziert wird. Zur Regeneration kann man wachstumsstärkendes Biotin einnehmen.”
(Dr. Timm Golüke auf instyle.de)
Ich lasse jetzt mal jemand anderes zu Wort kommen, dessen Schilderung ich sehr verständlich finde. Veronika Schaller teilt in der AMICA ihren Erfahrungsbericht zum Thema Shellac Nägel:
“Dann schmirgelt der Experte meine Nägel und die Haut darum herum mit einer feinen Feile glatt und befreit sie mit einem Cleaner vom letzten Rest Fett. Das ist wichtig, weil der Lack sonst nicht hält. Wie bei einer normalen Maniküre wird nun erst ein transparenter Unterlack aufgetragen, dann zwei Schichten des Lacks meiner Wahl. Ich hatte mir eine gelartigere Konsistenz vorgestellt und etwas Angst vor einem künstlichen Look gehabt, stattdessen ist er ähnlich dünnflüssig wie normaler Lack. Auch der Geruch ist nicht unangenehm. Zum Schluss kommt der so genannte, ebenfalls transparente, Top-Coat.
Zwischen jedem Schritt müssen die Hände für jeweils zwei Minuten unter die UV-Trockenlampe. Hier liegt ein weiterer Unterschied zu normalem Lack: Denn wegen seiner speziellen und streng geheimen Formel trocknet Shellac nur unter UV-Licht (bei der geringen Dosierung angeblich nicht schädlich!). Als Finish, weil die Fingernägel ‘geschwitzt’ haben, (…) verleiht ihnen ein Cleaner den nötigen Glanz. Und schon habe ich perfekt lackierte und glänzende Nägel – nach insgesamt nur 40 Minuten.”
Ratz, fatz, fertig und glücklich. Stinkt nicht, staubt nicht, schmerzt nicht. Was will man mehr!
Nagelstudios sagen übereinstimmend, dass Shellac vierzehn Tage hält. Stimmt. Bei Alltagsbelastung glänzt der Lack dann immer noch beeindruckend, ist wenig oder gar nicht an den Enden abgesplittert, aber an der Nagelwurzel herausgewachsen. Bei Nude-Tönen sieht das nicht dramatisch hässlich aus, bei starken Farben aber zumindest ungepflegt.
Hat man sowas von keine Zeit für ein neues Set, kann man schummeln: Einfach mit konventionellem Nagellack in derselben Farbe überstreichen. Dann kann man gut mal vier Wochen am Stück ohne Service aushalten, wenn man immer wieder ausbessert. Das ist dann aber irgendwie wie früher, ich sag’s nur. ;).
Irgendwann kommt sicher der Tag, da müssen die Dinger einfach runter. Das Entfernen passiert, wie gesagt, idealerweise im Studio. Hatte man einen “Unfall” und ein Nagel wurde beschädigt oder man will sich von dieser Art des Nageldesigns verabschieden, kann man aber auch selber Hand anlegen und die Nägel entfernen. Zwei Dinge sind wesentlich für das Runternehmen zuhause: Aceton und Zeit.
Reines Aceton oder einen Nagellackentferner mit mindestens 60 % Acetonanteil bekommt man im Nagelstudio, im Drogeriefachmarkt oder in der Apotheke. Ein Nagelöl zur Vorbereitung ist auch kein Fehler, denn Aceton trocknet Nägel und Haut sehr stark aus. Zum mechanischen Entfernen des Lacks braucht man nach dem Einweichen ein Manikürstäbchen, am besten aus weichem Rosenholz, damit das Nagelbett nicht durch zu viel Druck beschädigt werden kann.
Los geht die Verschönerung bei 18 €. Solche Angebote würde ich allerdings nur nach persönlicher Empfehlung annehmen oder wenn ich das Endergebnis auf einer anderen Hand live begutachtet und für gut befunden hätte. Durchschnittlich kosten zehn glänzende Nägel im professionellen Nagelstudio rund 40 €. Die belasten dann quasi fix das monatliche Beauty- und Make-Up-Budget. Macht mindestens 480 Euro pro Jahr.
Startersets für Zuhause wurden schon ab rund 100 € gesehen. Man darf aber die Kosten durch den Verbrauch von Materialien wie Unterlack alias UV Base, den Lack selbst, den Top Coat, den Remover und den Nagelentfetter nicht vergessen. Wenn man besonders anfangs voller Euphorie alle zwei Wochen eine neue Farbe ausprobieren will, ist das unterm Strich nicht zwingend billiger. Und wer weiß, wann der nächste Trend oder die nächste Innovation in Sachen Nageldesign auf den Markt kommt, die vielleicht noch toller funktioniert? Ich bin ja für machen lassen! Den Besuch im Nagelstudio darf man sich ruhig gönnen.
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