Vasektomie rueckgaengig machen. Adobe Stock, c pathdoc
Die Vasektomie galt lange Zeit als endgültiger Abschluss der Familienplanung. Aber was passiert, wenn die Lebensumstände sich ändern oder der Kinderwunsch eben erst etwas später einsetzt? Wir haben recherchiert, unter welchen Umständen man eine Vasektomie rückgängig machen kann, wie die Erfolgsaussichten sind und mit welchen Kosten Österreicher für die Refertilisierung rechnen müssen. Außerdem stellen wir dir Experten für die Refertilisierung oder Vasovasostomie in Wien vor.
Im Schnitt bereuen etwa 30 Prozent aller Männer ihre Sterilisation. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich. Manchmal entsteht der Wunsch nach einem weiteren Kind, manchmal setzt der Kinderwunsch eben erst ungewöhnlich spät ein. In manchen Fällen entsteht der Sinneswandel auch durch eine neue Beziehung und den Wunsch nach einem gemeinsamen Kind. Letzten Endes entscheiden sich zwischen sechs und zehn Prozent aller sterilisierten Männer dafür, den Eingriff rückgängig machen zu lassen. Bei der sogenannten Refertilisierung, auch Vasovasostomie genannt, wird die Zeugungsfähigkeit wieder hergestellt.
Bei einer Vasektomie werden die Samenleiter durchtrennt. Um die natürliche Zeugungsfähigkeit wiederherzustellen, muss diese Trennung also rückgängig gemacht werden. Hierfür gibt es zwei Methoden: die Vasovasostomie und die Vaso-Epididymostomie oder Tubulovasostomie. Die gängige Methode ist die Vasovasostomie. Hierbei handelt es sich um ein mikrochirurgisches Verfahren, bei dem links und rechts am Hoden zwei kleine Schnitte gesetzt werden, über welche die Samenleiter freigelegt und präpariert werden. Die Schnitte sind etwas größer als jene, die für eine Vasektomie erforderlich sind.
Die Wiedervereinigung der Samenleiter erfordert ein sehr hohes Maß an Präzision und sollte daher ausschließlich von erfahrenen Operateuren durchgeführt werden. Die Verbindung der beiden Samenleiter-Enden erfolgt über ein mehrschichtiges Nahtverfahren. Im ersten Schritt wird die innerste, die sogenannte Schleimhautschicht, vernäht, damit die im Hoden produzierten Spermien wieder Richtung Penis “schwimmen” können. Die zweite Naht gibt dem Samenleiter Halt. Um diesen Halt und damit die Stabilität des rekonstruierten Leiters zu verstärken, wird häufig noch eine dritte Schicht vernäht.
Die Vasovasostomie funktioniert nur dann, wenn aus den hodennahen Samenleitern Spermien austreten. Ob dies der Fall ist, wird direkt während des Eingriffs überprüft: Der Operateur entfernt zunächst die Samenleiterstümpfe, entnimmt eine Ejakulatprobe und untersucht diese mikroskopisch. Sind Spermien zu sehen, werden die Samenleiter unter dem Operationsmikroskop mittels Nahtverfahren wieder miteinander verbunden (Vasovasostomie). Sind unter dem Mikroskop jedoch KEINE Spermien zu sehen, tritt aus dem Samenleiterende, das vom Nebenhoden kommt, also keine Samenflüssigkeit aus, verbindet der Operateur den von der Harnröhre kommenden Samenleiter mit einem Nebenhodenkanälchen. Diese Methode nennt man Vaso-Epididymostomie oder Tubulovasostomie.
Die Tubulovasostomie ist eine sehr komplexe Operation, da der Samenleiter hier nicht einfach wieder “zusammengefügt”, sondern an die extrem feinen Nebenhodenkanälchen angeschlossen wird. Entsprechend beherrschen diese Methode der Refertilisierung nur erfahrene und mikrochirurgisch versierte Operateure. Sowohl die Vasovasostomie als auch die Tubulovasostomie werden ambulant und unter Vollnarkose durchgeführt.
Bei der Refertilisierung hängt alles davon ob, ob die Durchgängigkeit der Samenleiter am Ende wieder hergestellt ist. Erst, wenn die Spermien wieder ungehindert von den Hoden Richtung Penis wandern können, gilt die Vasektomie als rückgängig gemacht. Dank der modernen Mikrochirurgie ist die Refertilisierung bei rund 90 Prozent der operierten Männer erfolgreich. Damit sind die Erfolgschancen einer Vasovasostomie des Mannes deutlich höher als die Erfolgsaussichten der gleichen Operation nach der Sterilisation der Frau. Hier liegt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft im Anschluss an eine rückgängig gemachte Sterilisation nämlich nur zwischen 30 und 70 Prozent.
Normalerweise sind nach etwa drei bis zwölf Monaten wieder Spermien im Ejakulat nachweisbar. Ab diesem Zeitpunkt stehen die Chancen für eine erfolgreiche Befruchtung genau so gut, als ob der Mann niemals eine Vasektomie gehabt hätte. Die Erfolgschancen hängen dann also, wie beim Social Freezing, vor allem vom Alter beider Partner und der Qualität von Spermien und Eizellen ab.
Egal, ob du deine Vasektomie nach 10, nach 20 oder nach 30 Jahren rückgängig machen willst: Medizinisch betrachtet gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Erfolgswahrscheinlichkeit der Vasovasostomie und der Anzahl der Jahre, die seit der Vasektomie vergangen sind. Viel wichtiger ist zum Beispiel die Frage, ob überhaupt noch Spermien im Hoden produziert werden, und wie die Qualität dieser Spermien ist. Um dies zu überprüfen, finden zunächst entsprechende Voruntersuchungen statt, die die Frage der grundsätzlichen Fruchtbarkeit klären.
Hier wird unter anderem mittels Ultraschall sichergestellt, dass es im Operationsgebiet nicht zu irgendwelchen Verwachsungen gekommen ist, die den Erfolg des Eingriffs gefährden könnten. Außerdem wird der Wert des Sexualhormons FSH bestimmt, welche für die korrekte Bildung und Reifung der Spermien verantwortlich ist.
Natürlich gibt es in Sachen Vasektomie rückgängig machen einige Faktoren, die die Erfolgsrate sinken lassen. Aus diesem Grund findet im Vorfeld ein ausführliches Anamnesegespräch statt, bei dem unter anderem geklärt wird, ob die Vasovasostomie die richtige Behandlungsmethode ist, oder ob eine alternative Methode möglicherweise erfolgversprechender ist. Folgende Risikofaktoren können den Erfolg der Refertilisierung gefährden.
Wenn du deine Vasektomie rückgängig machen möchtest, solltest du Kosten in Höhe von bis zu € 6.000 einplanen. Grundsätzlich werden Vasovasostomien zwar schon ab etwa € 1.800 angeboten, aber aufgrund der Komplexität des Eingriffs solltest du deine Wahl nicht einzig und allein nach dem Preis treffen. Wichtiger ist es, dass du dich eingehend über die Expertise deines Operateurs informierst. Tatsächlich führt nämlich längst nicht jeder Urologe Refertilisierungs-OPs durch. Die Obergrenze von € 6.000 wird in der Regel nur dann erreicht, wenn sich während der Operation herausstellt, dass eine “einfache” Vasovasostomie nicht ausreicht und stattdessen eine Tubulovasostomie notwendig ist.
Wenn die Refertilisierungs-OP auf Wunsch des Patienten erfolgt, um eine Vasektomie rückgängig zu machen, handelt es sich um eine medizinische Leistung OHNE medizinische Indikation. In diesem Fall werden die Kosten der Vasovasostomie nicht von der Krankenkasse übernommen. Manchmal werden Refertilisierungs-Operationen aber auch aufgrund einer Verengung (Stenose) des Samenleiters durchgeführt, um die Fruchtbarkeit (wieder) herzustellen. In diesem Fall ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse sehr wahrscheinlich. Gleiches gilt, wenn aus medizinischen Gründen eine Operation zur Verlegung (Obstruktion) des Samenleiters notwendig ist, um die Durchlässigkeit zu gewährleisten.
Laut dem österreichischen Expertennetzwerk für Refertilisierung ist die Dichte an renommierten Experten für Refertilisierung bei unseren deutschen Nachbarn besonders hoch. Selbstverständlich können sich dort auch Patienten aus Österreich operieren lassen. Aber natürlich gibt es auch in Wien Urologen, die den Eingriff durchführen. Wir haben recherchiert, welche Experten in Österreich deine Vasektomie rückgängig machen können. Kontakt:
Eine Alternative zur Vasovasostomie ist die Künstliche Befruchtung. Bei Männern, die aufgrund eine Vasektomie zeugungsunfähig sind, wird normalerweise die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) angewandt. Hierfür werden die Spermien chirurgisch aus den Nebenhoden gewonnen und in die (zuvor entnommenen) Eizellen der Partnerin injiziert. Anschließend werden die befruchteten Eizellen wieder in die Gebärmutter eingesetzt.
Der Nachteil dieser Methode ist, dass sich die Partnerin hierfür einer mehrwöchigen hormonellen Behandlung und einem operativen Eingriff unterziehen muss. Außerdem besteht ein hohes Risiko für Mehrlingsschwangerschaften, weil grundsätzlich mehrere befruchtete Eizellen eingesetzt werden.
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