Wechselbeschwerden lindern! Das hilft in der Menopause
Last Updated on: 29th August 2019, 11:36 am
Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder unerklärliche Gewichtszunahme? Für viele Frauen gehen die Wechseljahre mit einer Reihe von sekundären Beschwerden einher. Wir haben recherchiert, durch welche Symptome die Menopause sich ankündigt, wie lange die Beschwerden normalerweise andauern und welche Möglichkeiten es gibt, typische Wechselbeschwerden zu lindern. Außerdem informieren wir dich über beliebte Haus- und natürliche Heilmittel, die Wechseljahresbeschwerden lindern können.
Wechselbeschwerden – was versteht man darunter?
Alles im Leben hat seine Zeit. Und für uns Frauen hält jeder Lebensabschnitt ganz besondere Herausforderungen bereit. Als Mädchen kämpfen wir mit den hormonellen Wirbelstürmen der Pubertät und entwickeln uns zwischen Regelschmerzen und Verhütungsfragen zu starken, selbstbewussten Frauen. Mit dem Erwachsenenalter kommen neue Herausforderungen: Die biologische Uhr beginnt zu ticken, manche quält ein unerfüllter Kinderwunsch, andere plagen sich mit Schwangerschaftsbeschwerden. Die letzte große Umstellung im weiblichen Hormonhaushalt beginnt für die meisten Frauen mit Mitte 40: Wechseljahre! Aber was heißt das eigentlich? Welche Symptome treten bei der Menopause auf? Und wie lassen sich die Beschwerden dauerhaft lindern?
Wie lange dauert der Wechsel?
Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, finden meistens zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr statt. Während dieser Zeit kommt es zu einer Umstellung im weiblichen Hormonhaushalt, welcher auf dem Gleichgewicht der beiden Sexualhormongruppen Gestagene und Östrogene basiert. Von Wechseljahren spricht man dann, wenn die Produktion dieser Sexualhormone in den Eierstöcken anfängt, nachzulassen. Über einen Zeitraum von etwa fünf bis zehn Jahren werden sukzessive immer weniger Sexualhormone produziert, bis es schließlich zur letzten Regelblutung (Menopause) kommt.
Wechseljahre – Was passiert im Körper?
Während dieser Umstellungen kommt es naturgemäß zu einem Ungleichgewicht zwischen Östrogenen und Gestagenen, da das wichtigste Gestagen, das sogenannte Progesteron, deutlich schneller abnimmt als die Östrogene. Das Progesteron ist in erster Linie für die weibliche Fruchtbarkeit verantwortlich. Das Ungleichgewicht der Hormone verursacht Beschwerden, die gemeinhin als Wechselbeschwerden bezeichnet werden, und von denen etwa zwei Drittel aller Frauen betroffen sind. Bis sich der Organismus an den neuen niedrigen Hormonspiegel gewöhnt hat, kann es ein paar Jahre dauern.
Folgen der Menopause: Was ändert sich nach dem Wechsel?
Durch den Rückgang der Sexualhormone, insbesondere der Östrogene, verliert die Frau nicht nur ihre Fruchtbarkeit. Auch andere (positive) Auswirkungen der Östrogene bleiben nach der letzten Regelblutung aus, was unter Umständen massiven gesundheitlichen Einfluss haben kann.
- Osteoporose: Nach der Menopause steigt das Risiko für Osteoporose, da der Knochenstoffwechsel maßgeblich durch die Östrogene angeregt wird. Nach den Wechseljahren wird also weniger Knochensubstanz auf- als abgebaut.
- Herz- und Gefäßerkrankungen: Da Östrogene die Gefäße schützen, indem sie den Anteil des sogenannten guten HDL-Cholesterins (High Density Lipoprotein) gegenüber dem schlechten Cholesterin (Low Density Lipoprotein) erhöhen, steigt nach den Wechseljahren das Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen.
- Typ 2 Diabetes: Da die Sexualhormone die Insulinempfindlichkeit der Zellen beeinflussen, können die Blutzuckerwerte während beziehungsweise nach den Wechseljahren verrückt spielen. In seltenen Fällen kann sich sogar ein Typ 2 Diabetes entwickeln.
- Gewichtszunahme: Aufgrund des niedrigen Östrogenspiegels nach der Menopause wird die Fettverteilung “männlicher”, das heißt der Bauch wird runder, die Taille breiter und der Po flacher. Außerdem wird der Stoffwechsel mit steigendem Alter langsamer, was für die meisten Frauen eine ungewollte Gewichtszunahme zur Folge hat.
Menopause Symptome
Der Wechsel kündigt sich häufig durch unregelmäßige Monatszyklen und eine ungewöhnlich starke oder auch schwache Regelblutung an. Manche Frauen haben mit verstärkten Regelschmerzen zu kämpfen, andere leiden unter extremen Stimmungsschwankungen. Die Ausprägung der Symptome ist von Frau zu Frau verschieden. Typische Beschwerden, die während der Wechseljahre auftreten, sind:
- vermehrte Kopfschmerzen bis hin zur chronischen Migräne
- Hitzewallungen inklusive Herzklopfen, Schweißausbrüchen und rotem Gesicht
- Gewichtszunahme und veränderte Fettverteilung (Körperfett lagert sich vermehrt am Bauch an)
- Schlafstörungen aufgrund einer hormonbedingten Regulationsstörung des vegetativen Nervensystems (selbst bei ausreichendem Schlaf kann das Erholungsgefühl fehlen)
- Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit (in machen Fällen entwickeln sich sogar Angststörungen, Panikattacken oder Depressionen)
- Elastizität und Feuchtigkeitsversorgung der Haut und Schleimhäute nimmt ab
- veränderter Haarwuchs (zum Beispiel starker Haarausfall oder Wachstum der Gesichtsbehaarung) und unreine Haut aufgrund des hormonellen Ungleichgewichts zu Gunsten der Androgene
- Libidoverlust
Wechselbeschwerden Therapie
Sind die Wechseljahre ein Fall für den Frauenarzt?
Das Klimakterium ist zwar ein ganz natürlicher Prozess, aber das bedeutet nicht, dass ärztliche Unterstützung nicht notwendig ist. Der Besuch beim Gynäkologen ist schon allein deshalb anzuraten, weil sich hinter Symptomen wie einem unregelmäßigen Zyklus, Regelbeschwerden und/ oder ungewöhnlichen Blutungen auch andere Ursachen verbergen können. Um etwaige Erkrankungen oder gar eine Schwangerschaft auszuschließen, solltest du beim Verdacht auf die bevorstehende Menopause grundsätzlich erst einmal deinen Frauenarzt aufsuchen!
Wie werden die Wechseljahre diagnostiziert?
Um die Wechseljahre zu diagnostizieren, beziehungsweise das exakte Stadium zu bestimmen, in dem du dich gerade befindest, führt dein Frauenarzt eine Blutuntersuchung durch. Hier wird neben dem Östrogenspiegel auch der Wert jenes Hormons bestimmt, dass die Follikel-Reifung in den Eierstöcken stimuliert. Wenn die Periode bereits länger als ein Jahr ausgeblieben ist, wird die Diagnose Menopause normalerweise ohne vorherige Blutuntersuchung gestellt.
Hormone gegen Wechselbeschwerden: Hormontherapie (MHT)
Manche Frauen fühlen sich durch Hitzewallungen, Schweißausbrüche & Co so stark in ihrer Lebensqualität eingeschränkt, dass sie medizinische Hilfe suchen. Die klassische Behandlung ist die sogenannte menopausale Hormontherapie (MHT). Diese Therapie wirkt gegen die Beschwerden, indem sie das hormonelle Gleichgewicht künstlich wieder herstellt. Um dies zu erreichen, werden entweder Östrogen-Präparate (Monotherapie) oder Kombinationspräparate aus Östrogen und Gestagen eingesetzt (Kombinationstherapie). Viele Frauenärzte empfehlen die Hormontherapie außerdem im Falle einer verfrüht einsetzenden Menopause (vor dem 40. Lebensjahr) oder eines genetischen Risikos für Osteoporose.
Pflanzliche Präparate gegen Wechselbeschwerden
Da die menopausale Hormontherapie schon seit längerem im Verdacht steht, das Risiko für Brust- und Gebärmutterkrebs zu steigern, wünschen sich viele Frauen pflanzliche Hilfe gegen Wechselbeschwerden. Diese finden sie in den sogenannten Phytoöstrogenen, einem Pflanzenbestandteil, der vor allem in Rotklee, Hülsenfrüchten und Soja vorkommt. Phytoöstrogene haben eine ähnliche chemische Struktur wie das weibliche Östrogen und werden daher von den entsprechenden Rezeptoren “erkannt”. Da die Wirkung dieser “pflanzlichen Hormone” jedoch weniger intensiv ist als die der synthetischen Östrogene, sind für eine Besserung der Beschwerden relativ große Mengen an Phytoöstrogenen erforderlich.
Yamswurzel gegen Wechseljahresbeschwerden
Wechselbeschwerden lassen sich nicht nur durch das Zuführen von Östrogenen lindern, sondern auch durch eine erhöhte Zufuhr an Progesteron (ein Gestagen). Wer auf synthetisches Progesteron verzichten möchte, kann alternativ zu Yamswurzelpräparaten greifen. In der Yamswurzel sind große Mengen von Diosgenin enthalten, einer Vorstufe des natürlichen Progesterons. Yamswurzelpräparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und haben bei regelmäßiger Anwendung laut aktuellen Studien einen positiven Einfluss auf die Knochenstabilität, die Libido und wirken außerdem gegen Hitzewallungen.
Wechselbeschwerden lindern – Was kann ich selbst tun?
Die Wechseljahre sind nichts, wovor Frau Angst muss. Allerdings können die Veränderungen, die in dieser Zeit stattfinden, dich sowohl körperlich als auch seelisch-psychisch vor große Herausforderungen stellen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dem Wechsel in einem Zustand körperlicher Gesundheit und geistig-seelischer Stabilität zu begegnen. Und dies gelingt am besten mit einem entsprechenden Lebenswandel!
Stärke deinen Körper! Sport & Bewegung
Da der Rückgang der Sexualhormone das Risiko für Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert, solltest du so früh wie möglich damit beginnen, beiden Risiken entgegenzuwirken. Und dies gelingt am besten mit körperlicher Aktivität! Um Osteoporose vorzubeugen, solltest du regelmäßiges Krafttraining in deine sportliche Routine integrieren: Durch gezieltes Krafttraining wird der Knochen aufgebaut! Zusätzliche Cardio-Einheiten beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und Sportarten wie Yoga und Tai-Chi helfen beim Stressabbau. Für einen ausgeglichenen Gemütszustand könntest du dich auch einmal in Meditation üben. Genauere Informationen hierzu findest du in unserem Blogartikel.
Belaste dich nicht zusätzlich! Rauchen aufhören
Rauchen steht im Verdacht, so ziemlich alle bekannten Wechselbeschwerden zu fördern beziehungsweise zu verschlimmern. Dies gilt insbesondere für das erhöhte Krebsrisiko und eine vorzeitige Hautalterung. Außerdem setzen die Wechseljahre bei Raucherinnen statistisch gesehen ein paar Jahre früher ein als bei Nichtraucherinnen. Höchste Zeit also, die Zigaretten aufzugeben!
Iss dich gesund! Ernährung & Vitamine
Um den typischen Beschwerden entgegenzuwirken, sollte die Ernährung während der Wechseljahre vor allem frisch, fettbewusst und hautfreundlich sein. Anstelle industriell verarbeiteter Nahrungsmittel solltest du auf frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und mageres Fleisch setzen. Versuche, die tierischen Fette in deiner Ernährung durch ungesättigte Fettsäuren pflanzlichen Ursprungs zu ersetzen (zum Beispiel aus Nüssen, Samen und hochwertigem Pflanzenöl). Diese wertvollen Fette schützen deine Gefäße und beugen so Herz- und Gefäßerkrankungen vor.
Um die Elastizität deiner Haut zu erhalten, solltest du mindestens 1,5 bis zwei Liter Wasser, ungesüßten Tee oder verdünnte Obst- und Gemüsesäfte trinken. Hautfreundliche Nahrungsmittel sind außerdem Molke und Buttermilch, da sie die Zellerneuerung anregen, sowie frisches Obst und Gemüse, da es deine Haut mit Feuchtigkeit versorgt. Wichtige Vitamine und Spurenelemente, an denen während des Wechsels kein Mangel herrschen darf, sind Vitamin C (Regeneration der Haut), Vitamin D (Knochenaufbau), Vitamin E (starke antioxidative Wirkung) und Kalzium (Knochenaufbau).
Stress dich nicht! Abschalten lernen
Schon allein der Gedanke an die Wechseljahre bringt dich ins Schwitzen? Dann solltest du dringend lernen, einen Gang runterzuschalten. Ein erhöhtes Stresslevel bringt den Hormonhaushalt nämlich zusätzlich durcheinander, wodurch sich die Wechselbeschwerden erheblich verschlimmern können. Sportarten wie Yoga und Tai-Chi helfen beim Stressabbau, während Entspannungsübungen oder autogenes Training dir dabei helfen können, mit dir selbst ins Reine zu kommen und die Veränderungen besser anzunehmen. Meditation kann dir dabei helfen, innere Sorgen und Ängste abzubauen.
Wenn du trotzdem noch das Gefühl hast, vollkommen neben dir zu stehen, kann der Besuch beim Energetiker dir dabei helfen, innere Blockaden zu lösen und negative Gedankenmuster zu durchbrechen.